02.09.2015
Gelesen #3
City of Silence, Speed Verlag 2004
Der Autor ist Warren Ellis, ursprünglich aus England, schreibt er viel für Marvel, DC und Wildstorm. Bekannt wurde er durch einige Stories von Superhelden und Transmetropolitan. Die Story ist von 1995 also vor Transmet und ist ihr sehr ähnlich. Sie ist im typischen Style der Noir-Comics, zynisch und pessimistisch und die Charaktere kommen ohne Superkräfte aus. Gezeichnet ist es von Gary Erskine, für die Farben sind D`israeli und Laura Depuy verantwortlich. Typisch für amerikanische Comics ein Team von vier Menschen. In der deutschen Ausgabe sind drei Einzelbänden zusammengefasst worden. Am Ende jedes Bandes sind noch Beschreibungen angefügt die zum Verständnis der Story dienen.
Der Comic spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in einer Metropole. Es handelt von drei Geheimpolizisten, den Silencern. Deren Aufgabe es ist, gefährliche Ideen zum Schweigen zu bringen. Zwei Frauen und ein Mann. Die Charaktere werden kurz vorgestellt, Frost, Litany und Gitane. Es wird jemand ermordet und sie sollen herausfinden wer das war. Sie holen Erkundigungen ein, stoßen auf die „Shadow Jacks“, okkulte Programmierer und Treffen auf merkwürdige Leute z.B. Häuptling Sickfingers er entziffert die Zukunft aus den Geräuschmustern des Straßenverkehrs. Von ihm bekommen sie die Adresse eines Clubs der „Shadow Jacks“ und mischen den auf. Sie finden einen Transformator der das städtische Stromnetz anzapfen kann ohne Spuren zu hinterlassen. Im Cathouse, ein Frauenclub, bekommen sie einen Namen. Ein Taxi Fahrer weiß wer das ist, will es ihnen aber nicht sagen und flieht. Nach einer Verfolgungsjagd knallt er gegen eine Wand, die Eigentlich der Eingang von Necrolux, einem Arrestportal, ist. Der Taxifahrer wird gefangen genommen und die Silencer müssen ihn befreien. Sie bringen ihn ins „Strontium Tattoo Medical Centre“ und bekommen die Information. Sie finden die Strom-Mönche, die die Transformatoren verteilen und bekommen die nötigen Informationen um Metallghost, den Endgegner zu finden. Dieser hat sich mit dem gesamten Netzwerk verbunden und löst alle verdrängten Alpträume aus. Die Silencer nehmen Metallghost vom Netz, sie betrifft es nicht, sie wussten es ohnehin, alles endet in einer Katastrophe.
In dieser Welt hat man keine guten und schlechten mehr, alle sind durchgeknallt. Am Ende der Story hat man schon Sympathien mit Metallghost, der letzte Band führt ihn sehr gut ein, nimmt dann eine tragische Wendung und lässt die Silencer mit dem Zitat „Dies ist die Stadt der Stille, dies könnte jede Stadt der Welt sein“ inmitten vieler Maschinen zurück.
Wer Transmet mag wird auch diesen Comic mögen, guter Science-Fiction. Die größte Sucht sind manipulierte Gamemaschinen, kleine elektrische Geräte (erinnern an Smartphones) die mit Licht und Unterschall Impulsen, neuronale Lustzentren stimulieren. Es sind üppig viel Details in der Geschichte und ich habe ihn mit Spannung gelesen. Er ist aber nix für zarte Gemüter, Splatter Elemente sind auch drin.
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